Samstag, 28. September 2013

memories never die.

Mit lauter Sirene fährt ein Krankenwagen an mir vorbei.
Der Ton der Sirene geht mir tief unter die Haut, 
bis unter die Knochen. 
Sogar bis in jede einzelne Zelle meines Körpers.
 Alles erstarrt für einen Moment. Ich bekomme keine Luft.
Als würden 10kg auf meiner Brust liegen. 
Ich atme schwer.
Aus Reflex schaue ich ruckartig zurück. 
"Bitte fahr nicht nach Links. Bitte fahr nicht nach Links" hämmert es in meinem Kopf. 
Er fährt nicht links. 
Erleichterung trotzdem fehl am Platz.

Flashback

Ich weiß nicht mehr wieso, aber ich ging ins Wohnzimmer. 
Manchmal laufe ich einfach irgendwo hin und weiß nicht warum.
Mein Blick fällt auf einen Mann, der wie ein Häufchen Elend am Tisch sitzt.
Seine Hand gefüllt mit Tabletten, die er langsam zum Mund führt. 
"WAS SOLL DIE SCHEIßE?" schreie ich.
Ich renne zum Telefon, 110
Plötzlich höre ich eine andere Stimme, nicht die des Mannes.
"ICH KANN DAS GENAU SO" sie greift zum Messer, 
und setzt es scheinbar an ihrer Pulsader an.
Ich sehe nichts, höre nur. 
Bin nicht im selben Raum.
 Schildere dem Mann am Telefon vollkommen ruhig die Situation. 
"Oh, ich glaube meine ganze Familie bringt sich um. Vielleicht sollten sie sich beeilen." sage ich nun in einem lockeren, und trotzdem minimal hysterischen Ton.
Ich lege auf, und verschwinde nach draußen.
Sirenen.
Krankenwagen.
Krankenhaus.
Psychiatrie.
Bin nun allein.

-2 Tage zuvor-

Ich komme von der Schule. Es war ein guter Tag.
Freue mich das meine Nachbarin auf mich zu kommt. Grinse sie an, voller Freude auf eine nette Begrüßung. 
Kein lächeln kommt zurück, sie geht auf mich zu mit ernster Mienen, gemischt von Verzweiflung, Ratlosigkeit und dem Wunsch das was nun kommt, nicht sagen müssen.
Krankenhaus. Mord-Versuch, meine Mutter.
Entlassung nach Hause.

-wiederum einige Monate zuvor.-

Ich komme Heim. Keiner Zuhause, recht ungewöhnlich für diese Zeit.
Eine andere Nachbarin kommt zu mir runter, und erzählt.
Meine Mutter, Messer, Papa erstechen, schockzustand, beide verwirrt. Papa, Psychiatrie.
Ich breche in tränen aus, rufe meinen Freund an, kann mich nicht beruhigen.
Leere überkommt mich. Angst, Ungewissheit.

Diagnose: (katatone) Schizophrenie.


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